Rheinische Post - Mönchengladbacher Zeitung - Mittwoch, 1. August 2018

Grüne wollen Bahntrasse nach Roermond
Ökopartei hält es für falsch, die alte Bahnstrecke zwischen Dalheim und der Grenze zu entwidmen.


Von Michael Heckers

Wegberg/Mönchengladbach. Die Mönchengladbacher Grünen-Fraktion schaltet sich in die Diskussion um die Zukunft der Schienenstrecke zwischen Wegberg-Dalheim und dem niederländischen Roermond ein. Vor dem Hintergrund aktueller Überlegungen des Wegberger Bürgermeisters Michael Stock, auf der alten Bahntrasse zwischen Wegberg-Dalheim und der nieder­ländischen Provinz Limburg einen Radweg als Anbindung nach Roermond einzurichten, haben sich die Gladbacher Grünen mit einem Schreiben an Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners gewandt. Um diese Idee Wirklichkeit werden zu lassen, müsste besagter Streckenabschnitt vollständig entwidmet werden. Die Grünen sind von der Idee des Wegberger Bürgermeisters allerdings nur wenig angetan.

Das Eisenbahn-Bundesamt hatte der dauerhaften Einstellung des Betriebes der Schienenstrecke zwischen Dalheim und der niederländischen Grenze kürzlich zugestimmt. Ein Güterverkehr über den Bahnhof Dalheim in die Niederlande ("Eiserner Rhein") ist somit nicht mehr möglich. "Aus unserer Sicht wäre es tatsächlich sinnvoller, die Strecke im Rahmen des Schienenpersonennahverkehrs zu nutzen", sagt Fraktionssprecher Karl Sasserath. Für einen Schnellradweg, so Sasserath, böte sich schließlich auch neben der Trasse genügend Raum. Die für die Idee von Bürgermeister Stock notwendige Endwidmung des aktuell stillgelegten Streckenabschnittes von Dalheim bis zur Grenze sollte aus Sicht der Grünen unbedingt vermieden werden.

Sasserath begrüßt den Gedanken einer erneuten Betriebsaufnahme des Schienenpersonennahverkehrs von Dalheim nach Roermond im Hinblick auf die euregionale verkehrliche Weiterentwicklung: "Das ist für unsere Region überaus spannend und weiterer Mühen wert", meint er. Nach seinen Informationen hat die Euregio Rhein-Maas-Nord die Idee einer Schienenpersonennahverkehrsverbindung von Aachen über Maastricht und Roermond nach Dalheim bereits entwickelt. "Folgt man Überlegungen, das Schienennetz der Euregiobahn dahingehend zu erweitern, bestünde in Dalheim dann die Möglichkeit, in den Zug nach Mönchengladbach umzusteigen", sagt der Grünen-Politiker. Mit einem neuen Halt in einem dafür unproblematischen Teil des Nationalparks Meinweg hätten die Partnerstädte Mönchengladbach und Roermond eine schnelle Bahnverbindung. Voraussetzung für diese Überlegungen, so Sasserath weiter, sei allerdings der Umstand, dass Güterverkehr auf dieser Verbindung definitiv ausgeschlossen sein müsse.

Für Karl Sasserath liegt vor diesem Hintergrund die Idee nahe, einen Radschnellweg von Mönchengladbach nach Wegberg einzurichten. "Der hätte vor allem für Pendler einen weitaus höheren Nutzen und könnte als verkehrspolitisches Projekt eine lohnenswerte Ergänzung sein", glaubt er. Sasserath: "Die grüne Fraktion hat daher den Oberbürgermeister, der ja zugleich auch Vorsitzender der Euregio Rhein-Maas-Nord ist, gebeten, sich nach Kräften dafür einzusetzen, dass die alte Bahntrasse zwischen Dalheim und Roermond künftig im Rahmen des Schienenpersonennahverkehrs genutzt werden kann."

Die Zukunft der Bahntrasse zwischen Dalheim und Roermond war zuletzt auch Thema im Wegberger Rathaus. Der zuständige Fachausschuss sprach sich dafür aus, völlig ergebnisoffen zu prüfen und Gespräche mit den zuständigen Entscheidungsträgern in den Niederlanden aufzunehmen.



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 1. August 2018

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