WAZ - Sonntag, 10. Februar 2013

Bewegung beim Eisernen Rhein


Düßeldorf. Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Michael Groschek betrachtet die Schienenbauprojekte mit den Niederlanden als vordringliches Ziel der künftigen Landesverkehrspolitik. "Rotterdam ist unser Seehafen, und die Niederländer sehen Duisburg als ihren Binnenhafen", betonte Groschek in Düßeldorf vor niederländischen Investoren. Er werde alles daran setzen, daß die Schienenverbindung zwischen beiden Metropolen entlang der Betuwe so rasch wie möglich ausgebaut werden könne: "Es ist unerträglich, daß wir immer noch planen, während die Strecke an niederländischer Seite schon beinahe Rost ansetzt."
Groschek sprach anläßlich des Niederländischen Investorenkreises NRW. Mehr als 70 niederländische Unternehmer, die in Nordrhein-Westfalen ansäßig sind, diskutierten mit dem Minister über Logistik und Infrastruktur im größten Bundesland. Das dritte Gleis der Betuwe-Route, die Europas größten Hafen Rotterdam mit dem Ruhrgebiet verbindet, war dabei eines der zentralen Themen. Während auf niederländischer Seite die von vielen Unternehmen geforderte Schiene bereits fertiggestellt ist, streiten sich in Deutschland Bund, Land und Bahn noch immer über die Finanzierung. "Es geht im Schneckentempo voran", räumte Groschek ein. NRW stehe dazu, 430 Millionen Euro vorzufinanzieren, um das Verfahren zu beschleunigen. Er hoffe auf ein rasches Signal aus Berlin.

Aus für historische Traße

Daßelbe gelte für den Eisernen Rhein, die traditionelle Schienenstrecke zum Hafen Antwerpen. Dort sei nun ebenfalls der Bund gefragt. "Allen Seiten muß klar sein, daß die historische Trasse keine Chance auf Wiederbelebung hat", so der Minister. NRW und die Niederlande seien sich beim jüngsten Besuch von Ministerpräsidentin Kraft aber hinsichtlich der alternativen Traßenführung entlang der Autobahn A52 sehr viel näher gekommen.
Lernen könne NRW von den Niederlanden etwa im Straßenbau, betonte Groschek. "Pro Kopf investieren die Niederlande dreimal mehr in den Ausbau ihrer Fahrbahnen als wir", sagte er. Für die etwa 375 Brücken, die in den kommenden Jahren in NRW in Stand gesetzt werden müßten, wolle er nun enger mit niederländischen Partnern kooperieren. "Dort werden Brücken oft standardisiert gebaut. Das macht den Bau nicht nur kostengünstiger, sondern erleichtert auch die anschließende Wartung."


Entnommen aus Internet-Seite der WAZ vom 10. Februar 2013

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