Rheinische Post - Mittwoch, 11. Juli 2007
"Eiserner Rhein" kostet 380 Millionen
VON GERHARD VOOGT
Düsseldorf Die Planungen für die Wiederbelebung des "Eisernen
Rheins", einer Güterzugstrecke zwischen den Häfen Antwerpen und
Duisburg, nehmen immer deutlichere Konturen an. Nach Informationen unserer Zeitung
verhandelt ein Projektentwickler mit dem Bund darüber, auf dem ehemaligen
britischen Militärflughafen Elmpt ein Logistikzentrum zu errichten. Die Planung
sieht vor, die Schienenstrecke zwischen Elmpt und Antwerpen als "Sicherheitskorridor"
auszuweisen. "Güter, die in Elmpt eingecheckt werden, könnten so
ohne weitere Kontrolle bis in den Seehafen rollen", erklärt der FDP-Bezirksvorsitzende
Dietmar Brockes. Die Zeitersparnis sei enorm. Nach den Anschlägen vom 11.September
2001 hat die EU auch die Sicherheitsstandards für den Seeverkehr erheblich
verschärft. In dem Logistikzentrum sollen 100 Arbeitsplätze entstehen.
Der "Eiserner Rhein" war 1992 stillgelegt worden. Wie jetzt bekannt
wurde, soll die neue Trasse entlang der A52 rund 380 Millionen Euro kosten. Derzeit
wird verhandelt, in welcher Höhe sich Belgien und die Niederlande an der
Finanzierung beteiligen.
Heute will sich NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) im Kreis Viersen über
die geplante Streckenführung informieren. Die Anwohner befürchten eine
erhebliche Lärmbelastung. Täglich sollen auf der Strecke 34 Züge
rollen. FDP-Politiker Brockes setzt sich dafür ein, die Trasse ab dem Kreuz
Neersen entlang der A44 Richtung Norden zu führen. Das würde die Städte
Viersen und Krefeld entlasten.