Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Donnerstag, 9. Juli 2015

Verhandlungen über Zwei-Tage-Festival im JHQ weit gediehen



von Ralf Jüngermann

Mönchengladbach (RP). Die Chancen, dass Mönchengladbach doch noch Festival-Stadt wird, sind in den vergangenen Wochen erheblich gestiegen. Konzertveranstalter Marek Lieberberg und Sparkassenpark-Geschäftsführer Michael Hilgers wollen im August 2016 im JHQ auf zwei Bühnen ein Festival für rund 30.000 Menschen veranstalten, die auf dem Gelände die Möglichkeit zum Campen bekommen. Am Dienstag war Lieberberg in Mönchengladbach, um unter anderem mit Ulrich Schückhaus, dem Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft, und den beiden Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD, Hans Peter Schlegelmilch und Felix Heinrichs, zu verhandeln. Unüberwindbare Hürden hat dabei keine der Verhandlungsseiten erkennen können. "Die Bima ist offenbar bereit, einen Vertrag mit uns abzuschließen. Jetzt muss die Stadt prüfen, ob sie das Festival genehmigen kann", sagte Lieberberg der RP. Schon im Laufe des Septembers soll klar sein, ob das Festival im kommenden Jahr zum ersten Mal im JHQ sein kann. "Alle Beteiligten haben nie aufgehört, daran zu arbeiten. Jetzt sind wir erheblich weiter, aber noch lange nicht am Ziel. Wir werden ruhig und sachlich alle offenen Punkte abarbeiten", so der Konzertveranstalter.

Den Ansprüchen von Umwelt- und Naturschutz zu genügen, dürfte leichter sein als beim ursprünglich geplanten "Rock am Ring"-Festival. Das wäre Anfang Juni gewesen und hätte Tiere beim Brüten stören können. Der August ist dieser Hinsicht deutlich weniger kritisch. Herausfordernder ist es wohl, für ausreichenden Lärmschutz zu sorgen - und zwar auch für die bis zu 1.000 Asylbewerber, die demnächst auf dem Gelände untergebracht sein werden. Auch das ist nach Überzeugung aller jedoch grundsätzlich möglich. Die Bima muss zudem einen Teil der Gebäude, die im verwaisten Gelände stehen, abreißen, damit genügend Platz ist.

Das Festival soll zur regelmäßigen Einrichtung werden. Lieberberg möchte einen Vertrag über fünf bis sieben Jahre abschließen. "Das Festival wird die Musikfarbe haben, die man von uns kennt. Die Besonderheiten dieses tollen Geländes wollen wir, zum Beispiel mit Skulpturen und Licht, betonen", so der Konzertveranstalter. Er kann sich vorstellen, das JHQ nicht allein für ein Festival zu nutzen. Auch Einzelkonzerte mit Künstlern, die sonst Fußballstadien füllen, würde Lieberberg gerne nach Mönchengladbach holen. Die Lage in der Natur sei ein Alleinstellungsmerkmal.

Der jüngste Verhandlungsstand freut die beiden Fraktionsvorsitzenden Schlegelmilch und Heinrichs. "Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung", sagt Heinrichs. Auch Schlegelmilch ist "zuversichtlich, dass das klappen wird". Dass die Bima nun - im Gegensatz zu vor einem Jahr - bereit sei, direkt an Lieberberg zu verpachten, sei ein erheblicher Fortschritt. "So weit wie jetzt waren wir noch nie", so Schlegelmilch.

Vom großen Einsatz der Mönchengladbacher Verantwortlichen ist Lieberberg beeindruckt. "Da ist eine tragfähige Bindung entstanden, die ich in dieser Form noch nirgends erlebt habe", sagt der Konzertveranstalter. Das Potenzial des Geländes sei immens. Das für 2016 geplante Festival für rund 30.000 Besucher solle erst der Anfang sein. Marek Lieberberg: "Wir wollen organisch wachsen."



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 9. Juli 2015


Siehe hierzu auch Artikel vom 12. Juni 2015:
Lieberberg will ein kleines Festival im Spätsommer 2016 als Testlauf


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