Rheinische Post - Stadtteile - Dienstag, 18. August 2015

Blinde Schützen holen den NRW-Cup

Bei der neunten Austragung siegt der Verein Falkenaugen zum vierten Mal mit dem Luftgewehr.

Von Kristina Rost

Hardt. Sie sehen das Ziel nicht, aber sie treffen es exakt. Die Schützen vom Verein Falkenauge sind blind und üben ihren Sport daher mit einem speziell umgerüsteten Luftgewehr aus. Mittels einer optoakustischen Umwandlung wird das Ziel vom Fernrohr erfasst, über Kopfhörer nehmen die Schützen einen Ton wahr, der umso höher wird, je näher sie dem Mittelpunkt des Zieles kommen.

Wie treffsicher die Schützen des Vereins Falkenauge, der mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Mönchengladbach/Viersen kooperiert, sind, zeigte sich nun wieder beim NRW-Cup: In der Disziplin Luftgewehr aufgelegt, Zielabstand zehn Meter, 30 Schuss, holten Siegfried Belling, Helmut Haile, Carmen Hommen, Charles Gutowski und Horst Schulz mit 887 Ringen den Sieg in der Mannschaftswertung. Es war der vierte Titel beim NRW-Cup nach den Auflagen 2012, 2013 und 2015. Schulz holte zudem noch den Titel in der Einzelwertung mit der sagenhaften Quote von 300 von 300 möglichen Ringen.

Die Abteilung für blinde und sehbehinderte Schützen des Vereins Falkenauge aus Hardt wurde im Mai 2010 gegründet und hat neben den Titeln beim NRW-Cup auch schon Landes- und Deutsche Meisterschaften gewonnen. Aktuell gehören ihr zwölf Schützen an - fünf Frauen und sieben Männer. Beim Training, das alle zwei Wochen auf dem Schießstand am Vossenbäumchen stattfindet, sind fünf Führhunde mit im Schützenkeller. Beim NRW-Cup war "nur" Labrador "Odin" mit dabei - doch seine Unterstützung reichte zum Titel.


Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 11. August 2017

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