Rheinische Post - Mönchengladbach - Montag, 19. Dezember 2022
Wieder Geldautomat in Mönchengladbach-Hardt gesprengt
Unbekannte haben in der Nacht zu Samstag einen Geldautomaten der
Volksbank in Mönchengladbach-Hardt gesprengt.
Auf der Flucht vom Tatort rammten sie mit ihrem Auto einen Streifenwagen.
Ein Polizist schoss auf das Fluchtfahrzeug, das über die Autobahn in Richtung Venlo entkam.
Hardt (RP).
Geldautomaten-Sprenger haben erneut in Mönchengladbach zugeschlagen.
In der Nacht zu Samstag war ein Geldautomat an der Vorster Straße Ziel der Täter.
Diesmal war die Volksbank betroffen.
Die Detonationen waren offenbar weit im Umkreis zu hören.
Polizeistreifen waren schnell vor Ort, die Täter konnten dennoch in einer spektakulären Flucht entkommen.
Wie die Polizei am Samstag mitteilte,
rammten die Täter auf der Flucht vom Tatort mit ihrem Fahrzeug einen Streifenwagen und
entkamen vermutlich über die Autobahn 61 in Richtung Venlo.
Bei dem Einsatz kam es zu Schussabgaben einer Polizistin auf das Fluchtfahrzeug.
Mehrere Zeugen meldeten gegen 1.35 Uhr bei der Polizei Detonationen an der Vorster Straße und
berichteten von Sprengungen in einer Bank.
Davor befänden sich ein schwarzer Audi A6 sowie drei oder vier Täter.
Mehrere Streifenwagenteams eilten zum Tatort.
Noch an der Vorster Straße kam zweien von ihnen, einem Zivilwagen und einem dahinter mit eingeschaltetem
Blaulicht fahrenden Streifenwagen, das Fluchtfahrzeug entgegen.
Nach bisherigem Kenntnisstand wich dieses dem Zivilwagen zunächst über den Gehweg aus,
fuhr dann zurück auf die Straße und rammte den dahinter fahrenden Streifenwagen, teilte die Polizei mit.
Eine Polizistin gab Schüsse auf das Fahrzeug ab.
Die Täter flüchteten aber weiter in Richtung Autobahn.
Die Polizistinnen wurden bei dem Unfall nicht verletzt.
Weitere Polizeibeamte konnten auf der Autobahn 61 in Fahrtrichtung Venlo die Verfolgung der im dunklen Audi A6
flüchtenden Täter aufnehmen.
Die Fahrt ging über die A 61 in Richtung Venlo.
Im Bereich der Anschlussstelle Süchteln verloren sie den Blickkontakt.
Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob der Audi dort weiter auf der Autobahn blieb oder abfuhr.
Am Tatort stellten derweil Polizisten fest, dass die Schaufensterscheibe der Bank zersplittert war.
Die dahinter stehenden Geldautomaten waren massiv beschädigt.
Die Täter hatten sie offensichtlich gesprengt, die genaue Vorgehensweise ist noch unbekannt.
Ob die Täter Beute gemacht haben, ist ebenso unklar.
Dazu machte eine Polizeisprecherin am Sonntag keine Angaben.
Ein Statiker untersuchte das Gebäude mit der Bank im Erdgeschoss.
Das Reihenmehrfamilienhaus wurde aber für begehbar erklärt.
Am Samstagmittag sicherten Ermittler spuren, während Handwerker Trümmer entsorgten und
das Gebäude mit sporadischen Wänden absicherten.
Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge dürfte die Tätergruppe aus drei oder vier männlichen Personen
bestanden haben.
Während der Tat stand der dunkle Audi A6 vor dem Tatort, ein Fahrer blieb im Auto.
Zwei bis drei Männer liefen nach zwei Detonationen mit Taschen hinein,
kehrten kurz danach zurück und stiegen in das Fluchtfahrzeug.
Zu zweien der Täter liegt eine Beschreibung vor:
Schmale Statur, etwa 1,80 Meter groß, dunkel gekleidet, schwarzer Hoodie, Sturmhauben, Stirnleuchten.
Der Audi müsste vorne rechts nicht unwesentliche Beschädigungen aufweisen.
Weil die Polizei Schüsse abgab, hat die Polizei Aachen aus Neutralitätsgründen die Ermittlungen
übernommen.
Die Polizei bittet Zeugen, die namentlich noch nicht bekannt sind, sich unter der Telefonnummer 02161 290 zu melden.
Erst vor wenigen Wochen wurde nur Meter entfernt ein Geldautomat der Sparkasse in Hardt gesprengt:
In den frühen Stunden des 26. Oktober hatten unbekannte Täter den Geldautomaten
der Filiale an der Vorster Straße gesprengt. Es gab eine erhebliche Detonation.
Nicht nur der Geldautomat war dabei zerstört worden, sondern auch das Gebäude wurde beschädigt,
das auch als Wohnhaus genutzt wird.
Wegen des Sachschadens war ein Filialbetrieb zunächst nicht mehr möglich,
im November öffnete die Bank dann wieder.
Die Sparkassenfiliale in Hardt
war bereits am 6. Dezember 2021 Ziel von
Geldautomaten-Sprengern.
Die Täter waren leer ausgegangen, aber der Schaden war bereits immens.
Bei dem Fluchtfahrzeug soll es sich damals um einen BMW oder Audi (silbern oder grau lackiert) mit
Viersener Kennzeichen gehandelt haben.
Aber auch die Volksbank in Hardt war mehrmals betroffen,
nämlich am 4. März 2020 und am 18. April 2020.
Offenbar sehen die Täter einen Vorteil darin, dass Hardt weit genug von der belebten City entfernt liegt.
Zudem scheint die Nähe zu den Autobahnen 52 und 61 Hardt bei den Tätern beliebt zu machen.
Aber auch in anderen Stadtteilen sind in diesem Jahr schon Täter unterwegs gewesen:
In der Nacht zu Montag, 2. Mai 2022, wurde ein Geldautomat in Holt in der dortigen Kaufland-Filiale gesprengt.